Und ab ging es in die Berge. Mit einem etwas mulmigen Gefühl, da ich mir immernoch nicht sicher war, was meine Beine zu den Steigungen sagen. Die Strecke verlief immer entlang des Flusses Tinée. Die Steigung hielt sich noch in Grenzen. Trotzdem sollten dabei nach und nach die Höhenmeter fallen. Auf einem schönen Radweg entlang des Flusses ging es los. Zwar flach, dafür aber mit einer ordentlichen Brise Gegenwind. Da kam einem das Geradeausfahren schon wie die Steigung vor.

Das Tal wurd enger und enger, bis nur noch die Straße durchpasste, und auch hier nur die eine Fahrtrichtung. Dafür war der Wind verstummt. Gleichzeitig nimmt die Anzahl der Motoradfahrer zu. Scheint aufgrund der Kurven eine beliebte Strecke zu sein. Zudem war ja Wochenende.

Hinter der engsten Stelle wurde das Tal wieder breiter und sonniger. Den nächsten Supermarkt nutzte ich zur Verpflegungspause. Dabei traf einen der wenigen Leidensgenossen, einen Australier, der zufällig eine ähnliche Tour fährt, wie ich. Allerdings die Gegenrichtung. Von ihm bekam ich den Tip für den Zeltplatz in St. Etienne. Eigentlich hatte ich mir einen Zeltplatz eher in Isola ausgesucht. Weiter ging es teilweise auf einem extra angelegtem zweispurigem Radweg.

So ging es Meter für Meter bergauf. Ständiger Begleiter waren die Straßenschilder, die Auskunft über Entfernung und der aktuellen Höhe lieferten. Gleichzeitig war ich natürlich ständig am checken meines GPS.

Den Zeltplatz in Isola ließ ich also links liegen. Überhaupt war ich zeitlich sehr gut unterwegs. Die noch leichte Steigung machte mir wenig Probleme. In St. Etienne de Tinée war ich dann auch zu zeitig am Zeltplatz. Die Rezeption öffnete erst wieder 16:30. So vertrieb ich mir die Zeit am nahegelegenen Fluss mit einem kühlenden Fußbad. Der Zeltplatz war direkt an einem Schwimmbad gelegen. Leider schon geschlossen aufgrund der späten Jahreszeit.

Auf dem Zeltplatz waren reichlich Besucher. Unter anderem ein Engländer, der mit diesem Mofa seit 18 Jahren jährlich durch Europa tourte.