Die Nacht war ziemlich frisch. Immerhin war ich ja auch schon auf über 1000 Meter Höhe. Dementsprechend
war dieses mal das Zelt von innen nass. Selbst mit Lappen war es schwierig es komplett zu trockne. Das Probleme sollte mich die nächsten Tage noch weiter
begleiten. Los ging es also mit etwas Verspätung den Berg hinauf. 1700 Höhenmeter gab es auf den nächsten rund 25 Km hinauf zum Col de la Bonette zu erklimmen. Mit dem guten Gefühl der
des vorigen Tages waren meine Bedenken etwas gesunken. So ging es auch gleich mit einer ordentlichen Steigung los. Immerwieder suchte ich den Blick auf den Gipfel.
Der sollte sich aber noch einige Zeit verbergen.
Vermeintlicher Blick auf den Col de la Bonette.
Immer wieder boten sich grandiose Ausblicke in die Landschaft. Und das bei bestem Wetter. Da es Sonntag war,
war ich auch nicht alleine auf der Strecke. Zahlreiche Rennradfahrer wollten den Berg erklimmen. Meist erhielt ich von denen eine kurze Ermutigung a la
"Bravo". Eine größere Gruppe wurde auch von einem Begleitfahrzeug mit Verpflegung unterstützt. Unten am Anfang des Berges bot mir der Fahrer auch etwas an.
Dankend sagte ich dort noch nein. Ich war einmal gut im Rhythmus.
Serpentinen hinauf zum Pass.
Immer den Gipfel im Blick ging es weiter hinauf. Schnell war ich nicht, dafür konstant langsam.
So war es zwar anstrengend, aber vom Kopf her hatte ich keine Probleme. Wenn man sich einmal damit abgefunden hat mit 7-8 km/h radzufahren,
ist das auch kein Problem. Zumal die Landschaft einfach traumhaft schön ist und unheimlich von der Anstrengung ablenkt.
Blick auf den Col de la Bonette
Nach mehr als der Hälfte der Strecke, die ich übrigens in Höhenmeter gemessen hatte, machte ich an einem
verlassenen Fort eine etwas längere Pause und suchte nach schönen Photomotiven.
Fort de Restefond.
Wandmalereien in den ehemaligen Unterkünften.
Blick aus einer der Baracken.
Das blöde an Pausen ist, dass die ersten Meter danach verdammt schwer fallen. Aber nach kurzer Zeit ist man wieder im Rythmus.
Kurvig ging es weiter hinauf und an einer großen Schafherde vorbei. Die Anzahl der Motoradfahrer nimmt auch ständig zu. Frag man sich nur, was die
eigentlich von der Strecke haben. Sehen werden sie nur die die Straße.
Schaafherde auf 2500 m Höhe.
Und dann war es auch fast geschaft. Am eigentlichen Pass traf ich wieder auf den Verpflegungswagen
der Radfahrergruppe. Diesmal sagte ich nicht nein und bekam ein Stückchen Kuchen. Nun hat man den Pass damals allerding noch ein wenig
höher legen wollen, um den Titel "Höchster Pass Europas" vorweisen zu können. Das hieß für mich nochmal knapp 100 Höhenmeter hinaus
zur 2800 Metermarke. Und das Stück war wirklich steil.
Verpflegungswagen
Und da war ich nun am höchsten Punkt auf 2803 m und Gesellschaft von vielen vielen
Motorad- und Rennradfahrern. Hier konnte ich dann meine im Tal gekaufte Limo genießen, die ich mir als Belohnung die
ganze Zeit mitgeschleppt hatte.
Beweisphoto.
Danach ging es in die lange Abfahrt. Trotz Sonne ging es nicht ohne Jacke. In der Höhe ist es eben doch frisch.
Verhalten bin losgerollt. Immer schön bremsen. Bei dem Gewicht, kommt man auch sehr schnell auf Geschwindigkeit. Aus Angst, die Bremsen könnte zu heiß werden
hab ich dann rhythmisch abwechselnd vorne und hinten gebremst.
Abfahrt vom Col de la Bonette nach Jausiers.
Im Tal ging es dann nach Westen. Und promt hatte ich wieder bösen Gegenwind. Der geplante Verpflegungsstop in
einem Supermarkt fiel ins Wasser. Es war ja Wochenende. Zum Glück hatte ich noch Reserven dabei. Ständig leicht bergab kam ich dann an den Lac de Serre-Ponçon.
Zu meinem Unmut musste ich hier wieder 200 Höhnemeter bergauf. Kein Spaß nach so viel Kilometern. Danach kam die Zeltplatzsuche. Da ich Morgens am liebsten
ein sonniges Plätzchen haben wollte, bin ich dann doch noch zum Nordufer gefahren. Kurz ins Wasser und dann lecker Tortellini kochen und schlafen.
Blick von Nordufer des Lac de Serre-Ponçon.
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