Wie zu erwarten, wurde im Zimmer um die Wette geschnarcht. Die ersten Bettnachbarn machten sich dann
auch schon in Dunkelheit auf Richtung Gipfel. Wir ließen es ruhig angehen und waren mal wieder fast die letzten, die zum Frühstück kamen.
Als der Terasse hatten gleichzeitig schon einige ihre Fotoapparate aufgestellt und filmten den Sonnenaufgang über dem Meer. Da hat es sich
doch gelohnt, nicht zu früh aufzustehen.
So sieht man den Sonnenaufgang von der Berghütte.
Dann machten wir uns aber auch los und starteten den Aufstieg Richtung Gipfel. Es blieb nur noch die
Entscheidung, welchen Gipfel wir nun eigentlich erklimmen wollten. Laut anderen Reiseberichten ist der höchste Gipfel, Mytikas, nur für geübte
Bergsteiger zu empfehlen, so entschieden wir uns für den daneben liegenden Skala, immerhin auch 2866 m hoch. Anfangs war der Weg für beide Gipfel gleich
und führte wieder mit ordentlicher Steigung hinauf über die Baumgrenze.
Wegweisen zum Gipfel.
Vor dem letzten Aufstieg zum Skala, entschied ich mich noch einen Geocache zu suchen. Dieser lag etwas abseits vom
Weg auf einem daneben liedenden Hügel. Auf dem Weg dorthin konnten wir eine kleine Herde von Gämsen beobachten, die recht zutraulich waren. Vom Geocache zurück,
folgte der letzte steile Pfad zum Skala. Die Steigung war schon heftig, vorallem, da nun nicht mehr wie an andern Stellen Stufen in den Weg eingebaut waren.
Trittsicherheit war hier das erste mal gefragt.
Gämse auf dem Olymp und der steile Pfad zum Skala.
Grandiose Aussicht vom Skala in Richtung Meer.
Der Mytikas, höchster Gipfel im Olymp.
Am Skala angekommen, machten wir etwas länger Pause und genossen die grandiosen Ausblicke in alle Richtungen. Da
der Olymp ein recht kleines aber hohes Gebirge ist, konnte man in alle Himmelsrichtungen sehr weit schauen. Auch die Gipfelstürmer auf dem nahegelegenen
Mytikas konnte man noch ohne Kamera sehen. Von hier aus war auch deutlich zu erkennen, dass der Aufstieg zum Mytikas kein leichter war und wir uns
mit dem Skala für den uns passenden Gipfel entschieden haben. Nach einigen Minuten wurde es dann aber doch frisch. Trotz Sonne ist es eben bei Wind und
fast 3000 m Höhe nicht mehr sommerlich warm. Trotzdem konnten wir kein besseres Wetter erwischt haben. Denn tags zuvor sahen wir noch direkt am Gipfel
Wolkenbänder vorüberziehen.
Beweisfoto und der steile Abstieg.
Nun sollte es weiter gehen Richtung Berghütte "Josos Apostolidis". Laut Karte existierte ein Weg vom Skala hinunter
zum eigentlichen Wanderweg, der unterhalb des Skala am Mytikas vorbei zur Berghütte führte. Der Weg war zwar scharz gestrichelt in den Karten vermerkt,
ich hatte aber andere Reiseberichte so verstanden, dass dieser Weg machbar sei. So entschieden wir uns direkt vom Skala ohne großen Umweg hinunterzusteigen.
Dummerweise ist bergab steigen meist sogar schwieriger als bergauf und das vorallem wenn man noch einen Rucksack im Nacken hat.
So wurde der Abstieg für uns eine Tortur und Test unserer Schwindelfreiheit. Für alle Nachahmer, dieser Weg ist mit Rucksack und ohne Bergsteigerfahrung
wirklich nicht zu empfehlen. Vorallem durch den Rucksack hat man Problemen seinen Schwerpunkt richtig zu setzen und dass kann bei dem steilen Abhang
und dem unwegsamen Untergrund schon sehr gefährlich werden. Die meiste Zeit kämpften wir uns dadurch mühsam auf dem Hosenboden Meter für Meter weiter
nach unten.
Blick von der Berghütte "Josos Apostolidis" auf den Stefani Gipfel.
Berghütte "Josos Apostolidis" mit Maultier Karawane.
Der Weg entlang des Fuße des Stefani Gipfels war dann wieder eine Wohltat und führte erstmal wieder leicht bergab.
Dabei umrundet man einmal das Plateau der Musen und erblickt schon von weitem die beiden Berghütten "Josos Apostolidis" und "Christos Kakalos". An der
Berghütte angekommen versorgten wir uns erstmal mit frischen Wasser aus dem kleinen Shop und ruhten uns in der Sonne aus. Gleichzeitig erreichte noch
eine Maultier Karawane die Hütte, so dass wir einmal live zusehen konnten, wie be- und entladen wird.
Weiterer imposanter Blick über das Plateu der Musen
auf den Stefani Gipfel. Links liegt die Berghütte "Christos Kakalos".
Unser Tagesziel lag aber noch einige Kilometer weit entfernt. Der Weg dorthin führte über einige weitere Hügel
immer stetig bergab. Vorallem der Abschnitt übern den Grat des Skourta Gipfels war durch die Aussicht auf das flache Tiefland und die Gipfel des Olymps
sehr beeindruckend. Kurz nachdem wir die Baumgrenze wieder erreicht hatten, waren wir dann auch an unserer Unterkunft der Berghütte "Petrostrouga" angekommen.
Balkonaussicht auf der Berghütte "Petrostrouga".
Die Hütte schien auf den ersten Blick nahezu verlassen. Eine Gruppe anderer Wanderer wartete auch schon auf
die Gastwirtin, die sich wenig später auch zeigte. Da im Vergleich zur Berhütte A nur wenige Wanderer hier Rast machen, war uns sogar ein einzelnes
Zimmer vergönnt. Und dieses hatte vorallem einen direkten Zugang zum Balkon, mit überwältigendem Ausblick auf die unten liegende Küste. Und das alles für
12 EUR die Nacht. Da kann kein Hotel mithalten. Nachdem wir uns
das angebotene Abendessen gegönnt hatten, sollte der Ausblick vom Balkon noch getoppt werden. Denn der Mond ging auf und legte Meer und Berge in stimmungsfolle
Farben. Spätestens jetzt wussten wir warum Zeus hier zu Hause sein soll.
Zimmer in der Berghütte "Petrostrouga" und Mondaufgang über dem Meer.
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